9.2 Die Krisenjahre bis 1923
General Groener (OHL) über sein Bündnis mit Ebert vom 10.11.1918
Groener, W., Lebenserinnerungen, zit. n. Ritter, G. A., Miller, S. (Hg.), Die deutsche Revolution 1918-1919 - Dokumente, S. 98 f.
Mit welchen Mitteln kann sich die demokratische Regierung (SPD, Zentrum, DDP) zunächst behaupten?
Durch das Bündnis mit der radikalen Rechten (DNVP, Teile der alten monarchistische Offiziere, Reichswehr) zur Niederschlagung der linken Aufstände (USPD, KPD= Spartakus, Soldaten und Arbeiterräte, Gewerkschaften) und mit einem Bündnis mit der Linken zur Bekämpfung rechtsradikaler Putschversuche (1920 Kapp-Putsch) durch die Gewerkschaften (Generalstreik). Sie können sich auch durch ihre Sozialpolitik, die das an die Macht kommen der Radikalen vorbeugt, behaupten.
Inwiefern macht Friedrich Ebert (SPD) einen Fehler, indem er mit der alten Reichswehr kooperiert/zusammenarbeitet (Ebert-Groener-Pakt) ?
Die alte Reichswehr und ihre Unterstützer wartet nur auf eine bessere Möglichkeit um einen Putschversuch zu unternehmen. Sie haben durch den Ebert-Groener- Pakt nur die Zukunft des Militärs als ein Machtfaktor gesichert. Er gab ihnen dadurch einen Teil der Macht zurück (es entsteht eine Art Staat im Staat). Zeitweilig schürt man Krisen und macht Propaganda gegen die Demokratie. Eine der bösartigsten Propagandalügen war die „Dolchstoßlegende“(die Behauptung die deutsche Front sei von hinten erdolcht worden).
Wie würde Ebert die Politik der Regierung rechtfertigen?
Das Wohl und die Sicherheit des demokratischen Deutschlands müsse gesichert werden.
Er verweist auf die Notwendigkeit die rechten Putsche und linken Aufstände niederzuschlagen. Er behauptete es wäre auf die Schnelle nicht genügend demokratische Truppen aufzustellen gewesen.